Haben wir die Größe, klein sein zu können und Kleinigkeiten ganz ernst zu nehmen?
(Ulrich Bach)
An manchen Tagen gelingt es mir (zugegeben: nicht immer), ehrlich zu sagen: Leute, mein Rollstuhl ist doch kein „Beinbruch“. Dieser Satz ist für meine Lebensbewältigung wichtig.
An manchen Tagen gelingt es mir (zugegeben: nicht immer), ehrlich zu sagen: Leute, mein Rollstuhl ist doch kein „Beinbruch“. Dieser Satz ist für meine Lebensbewältigung wichtig.
(Ulrich Bach)
Bei meinem alten Doppelsatz: „ich lebe nicht gern im Rollstuhl – aber im Rollstuhl lebe ich gern“, erfordert die zweite Hälfte, je älter ich werde, mein tägliches Training.
(Ulrich Bach)
Menschen / sind dir / – vielleicht – / anvertraut. / Nimm ihnen / das Gefühl, / sie seien dir / – bestimmt – / ausgeliefert.
(Ulrich Bach)
Mit mir kann Gott etwas anfangen, wenn er einem Schwerstbehinderten Gutes tun will, und mit dem Schwerstbehinderten kann Gott etwas anfangen, wenn er mir etwas Gutes tun will.
(Ulrich Bach)
Wir sind wer, denn Jesus ist für uns gestorben. Wir sind wer, denn Christus hat uns angenommen.
(Ulrich Bach)
Jesus Christus wurde uns allen in gleicher Gültigkeit Bruder und Freund; darum ist keiner von uns wichtiger als der Schwächste bei uns.
(Ulrich Bach)
Der Verachtete darf aufrecht gehen und seine Verächter fragen: Noch nie was von Golgatha und Ostern gehört? Das ist Kreuzes-Theologie!
(Ulrich Bach)
aus einer Bibelarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1991:
Glaubt den Großen nicht, daß auch Gott in Größe verliebt ist.
Glaubt den Starken nicht, daß sie auch bei Gott besonderes Ansehen genießen.
Glaubt den Erfolgreichen nicht, auch Gott könne mit Leistungsschwachen nichts anfangen.
Glaubt den Gesunden nicht, die Gesundheit sei ein Bestandteil des göttlichen Heils.
Glaubt den Reichen nicht, der Pfennig einer Witwe schlüge auch bei Gott nicht zu Buche.
Glaube den anderen nicht, du müßtest so sein wie Mirco oder wie Gertrud (so schnell, so hübsch, so gesund, so gescheit); habe den Mut, du zu sein; du bist ein gutes Geschöpf Gottes; darum bist du einmalig, wie Gertrud und Mirco auf ihre Weise ja auch; lebt nicht als Konkurrenten, lebt miteinander als Jesu bunte Gemeinde.
(Ulrich Bach)
Das Schema Rehabilitation setzt voraus, daß es eine Gesellschaft gibt von in irgendeinem Sinne Normalen; in dieses Gefüge sollen die eingegliedert oder wieder eingegliedert werden, die noch nicht (oder: die vorübergehend nicht) dazugehören. Leib Christi dagegen heißt: Die achtjährige Blinde ist Glied am Leibe Christi, sie muß es nicht erst werden. Auch die schwachen Glieder sind Glieder des Leibes Christi. Es fragt sich nur, ob wir uns entsprechend verhalten, ob wir als Leib Christi miteinander funktionieren.
(Ulrich Bach)
Jeder Mensch ist von Gott angenommen, ohne jede Vorleistung oder Bedingung. Das bedeutet einen Widerspruch zu dem in unserer Gesellschaft praktizierten Hast-du-was-bist-du-was und Kannst-du-was-bist-du-was.
(Ulrich Bach)
Typisch für Diakonie ist nicht das „Für“ – ich tu etwas für den anderen, der eine ist Subjekt, der andere Objekt (Diakonie als Einbahnstraße). Typisch für Diakonie ist vielmehr das „Mit“ – wir schlagen uns miteinander durch (Diakonie der Wechselseitigkeit), kurz: Diakonie ist die Lebensweise der Kirche (und nicht nur eine Lebens-Äußerung der Kirche).
(Ulrich Bach)
Auch der Stärkste ist schwach, unfertig, auf andere angewiesen: Das Defizitäre gehört in die Definition des Humanum.
(Ulrich Bach)
Eine wichtige These einer „Theologie nach Hadamar“ wäre so zu formulieren: Ob einer Mann ist oder Frau, blind oder sehend, schwarz oder weiß, dynamisch-aktiv oder desorientiert-pflegeabhängig, ist theologisch (von Gott her, im Blick auf Heil oder Unheil) absolut ohne Bedeutung. Von Bedeutung ist allein, daß das alles ohne Bedeutung ist. Das allerdings ist von Bedeutung; denn es entscheidet darüber, ob wir noch „dem Alten“ zugehören, oder ob es unter uns „neue Kreatur“ gibt: alle allzumal einer in Christus, die Familie Gottes, der Leib Christi.
(Ulrich Bach)